Mit dem Glas stirbt Kultur

Montag, 17. Oktober 2016

Meisterklassen Perspektiven des Graal-Glases: Standby-Programm für regionale Glasschaffende

Vom 31.Oktober 2016 bis 5. November 2016 organisiert das Bild-Werk Frauenau im Rahmen des Symposiums "Zwischenwelten in heißem Glas" Meisterklassen zu den "Perspektiven des Graal-Glases". Das Bild-Werk will mit der Veranstaltung besonders die ostbayerischen Glasschaffenden ansprechen: Im Austausch mit internationalen Künstlern und ausgezeichneten Glasmachermeistern geht es darum, auf innovative Weise das heiße Gestalten an der Glasmacherpfeife mit Malerei, Siebdruck, Glasgravur, Schliff, Pâte de Verre und Lampenglas zu integrieren.
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Kurzentschlossene Glas- und Kunstschaffende, die in der Glasregion Bayerischer Wald ansässig sind, können ab dem 17. Oktober im Rahmen des Standby-Programms evtl. verbleibende freie Plätze in den Meisterklassen zum halben Preis buchen.

Aktuell sind noch Plätze frei bei Franz Xaver Höller und Sue Woolhouse.

Die Voranmeldung auf Warteliste ist möglich. Eine Garantie auf einen Platz kann jedoch nicht gegeben werden.

Auch darüber hinaus wird interessierten Glasschaffenden und Studierende aus der Region ausführlich Gelegenheit geboten, sich mit den Teilnehmern an den Meisterklassen über ihre Erfahrungen und Ergebnisse auszutauschen: Am Donnerstag, 3. November ab 20 Uhr wird eine moderierte Gesprächsrunde zu Erfahrungen und Möglichkeiten der Kooperation zwischen Design, Handwerk, Kunst und Manufakturproduktion angeboten. Zum öffentlichen Ausklang des Symposiums und der Abschlussausstellung der Meisterklassen am 5. November ab 17 Uhr in Tom's Hall lässt sich mit den Künstlerinnen und Künstlern bei einem Glas Wein ausgiebig über gestalterische und technische Fragen fachsimpeln.

Info und Kursprogramm: www. bild-werk-graalsymyposium.de
Auskunft zu freien Plätzen und Anmeldung beim Bild-Werk Frauenau:
Tel. 09926 180895, E-Mail info@bild-werk-frauenau.de

Donnerstag, 11. August 2016

Kolloquium Kunst ǀ Design ǀ Manufaktur

im Rahmen des SYMPOSIUMS: ZWISCHENWELTEN IN HEIßEM GLAS: PERSPEKTIVEN DES GRAAL-GLASES
30.10. – 05.11.2016


VORPROGRAMM 29.10.2016
15.30 - 17.00 Uhr
Glas - die Tradition der Innovation. Thematische Führung durch das Glasmuseum Frauenau, mit Katharina Eisch-Angus (Wissenschaftliche Konzipientin des Glasmuseums)


KOLLOQUIUM KUNST ǀ DESIGN ǀ MANUFAKTUR
30.10.2016, Glasmuseum Frauenau


BEGRÜßUNG - WELCOME
10.00 – 10.30 Uhr
Grußworte

Einführung
Katharina Eisch-Angus (Bild-Werk Frauenau e.V., Glaskörper Kulturverein e.V.)

VORTRÄGE MIT DISKUSSION

10.45 – 12.30 Uhr

Gunnel Holmer (Schwedisches Glasmuseum, Växjö, Schweden)
Orrefors und die Graal-Technik in Schweden

Charles R. Hajdamach (früher Broadley House Glass Museum, Stourbridge, England)
Einschlüsse, Cameo und Graal-Glas in Großbritannien: 1840 – 2016

Mittagspause

15.00 – 17.30 Uhr
Jitka Lnenicková, Milan Hlaves (Kunstgewerbemuseum Prag, Tschechische Republik)
Zwischenschicht-Design und die böhmischen (tschechischen) Kooperationsweisen zwischen Kunst und Glasindustrie

Yann Grienenberger (Centre International de l'Art des Verriers (CIAV), Meisenthal, Frankreich)
Meisenthal – ein Neubeginn. Vom industriellen Erbe einer berühmten Glashütte zu einem neuen wirtschaftlichen und kulturellen Kontext

Susanne Jøker Johnsen (Projekt Europäischer Glas- und Keramik-Kontext, Schule für Design Bornholm / Bornholmer Kunstmuseum bei der königl. Dänischen Akademie, Dänemark)
Glas als lokale Identität und kulturelle Produktion

Pause - Buffet im Glasmuseum

OFFENE PODIUMSDISKUSSION – POTENTIALE UND PERSPEKTIVEN FÜR DIE OSTBAYERISCHE GLASREGION

18.00 – ca. 20.00 Uhr
Podiumsgäste:

Michael Adam (Landrat des Landkreis Regen, Netzwerk Glas), Dr. Gunnel Holmer (Kunsthistorikerin, S), Susanne Jøker Johnsen (Projektdirektorin, Bornholm, DK), Hans Rainer Meindl (Glashütte Lamberts, Waldsassen), Max von Schnurbein (Glasmanufaktur Theresienthal), Hans Wudy (Direktor der Glasfachschule Zwiesel, Netzwerk Glas)

Moderation: Heidi Wolf (Bayerischer Rundfunk)

Vorträge und Podiumsdiskussion werden simultan ins Deutsche und Englische übersetzt

Tagesgebühr: 15 € (10 € für Studierende und bei Voranmeldung unter info@bild-werk-frauenau.de, bis 21.10.2016)

Anschließend beginnen die:
MEISTERKLASSEN PERSPEKTIVEN DES GRAAL-GLASES
31.10. – 5.11.2016, Bild-Werk Frauenau


31.10.2016, 10 Uhr
Begrüßung der Künstler und Glasmacher und Beginn der Meisterklassen

05.11.2016
17 Uhr: Ausstellung der entstandenen Werke in den Werkstätten des Bild-Werk Frauenau, anschließend Erfahrungsaustausch mit regionalen Interessierten und geselliger Ausklang

Kontakt, Info, Anmeldung:
Bild-Werk Frauenau e.V. Moosaustr. 18a D 94258 Frauenau T. +49 (0)9926 180895
info@bild-werk-frauenau.de
www.bild-werk-graalsymposium.de

Veranstaltet vom Bild-Werk Frauenau e.V. und Glaskörper Kulturverein e.V. in Zusammenarbeit mit:
Netzwerk Glas ǀ Glasfachschule Zwiesel ǀ Stiftung Theresienthal

Donnerstag, 2. Juni 2016

Zwischenwelten in heißem Glas

Perspektiven des Graal-Glases im Fokus von Glasmacherei, Kunst und Design. Symposium mit Meisterklassen des Bild-Werk Frauenau - 30.10. - 5.11.2016

COVER-Vic-Bamforth-ATLANTIC-PILCHARDS-XIVa-redDie Zukunftspotentiale des Glases in der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit weiterzuentwickeln: Diesen Auftrag gab die deutsche UNESCO-Kommission den Glashütten, Kunst- und Designschaffenden sowie den Schulen und Museen mit auf den Weg, als letzten Dezember die Glasmacherei auf die Liste immateriellen Kulturerbes gesetzt wurde.

In Zusammenarbeit mit dem Glaskörper Kulturverein macht das Bild-Werk Frauenau - freie Sommerakademie für Glas und Bildende Kunst im Glasmacherort Frauenau und Brennpunkt der internationalen Studioglasszene - damit Ernst:
Ein Symposium im Glasmuseum Frauenau und in den Studios des Bild-Werk Frauenau greift Techniken des Zwischenschichtdekors und des Graal-Glases auf, die in ihrer gestalterischen Vielfalt von je her auf die Kooperation von Glasmachern und Glashütten, Künstlern und Designern basierten.
In der praktischen gestalterischen Arbeit mit heißem und kaltem Glas, aber auch im informativen Austausch und in der gemeinsamen Diskussion loten Glasschaffende und Studierende, Fachleute und Interessierte aus Kunst, Design und Handwerk zusammen mit den Akteuren von Manufakturen, Schulen und regionaler Entwicklung aus, wie es im Glas weitergehen kann.

Ein öffentliches Kolloquium am 30.10.2016 im Glasmuseum Frauenau bietet glashistorische Inspirationen aus der Kreativität des Graal-Glases in Schweden, England und Tschechien. Initiativen aus Tschechien, Frankreich und Frauenau stellen Zukunftsperpektiven zwischen Kunst und Industrie vor. Eine Podiumsdiskussion bringt die Chancen des Glases in Ostbayern ins Gespräch.

In sechs Meisterklassen vom 31.10.2016 bis 5.11.2016 umfängt heißes Glas das experimentelle Arbeiten in Gravur und Malerei, Siebdruck, Schliff, Pâte de Verre und Lampenglas. Die Kurse werden geleitet von Christian Schmidt (D), Vic Bamforth (UK), Sue Woolhouse (UK), Franz Xaver Höller (D), Anne Petters (D/UK), Shane Fero (USA). In Zusammenarbeit mit erfahrenen Glasmachern nehmen neue Perspektiven in Glas Gestalt an.

Infos und Anmeldung: www.bild-werk-graalsymposium.de

Programm_Graal-Symposium (pdf, 1,980 KB)

Freitag, 4. Dezember 2015

Glasmachen ist Kulturerbe!

Am heutigen Freitag erreichte die Piraten diese freudige Nachricht aus drei Glashütten, Studios und Museen in Westfalen, Berlin und der Oberpfalz:

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Manuelle Glasfertigung ist immaterielles Kulturerbe
LWL-Industriemuseum freut sich über Aufnahme in bundesweite Liste


Berlin / Peterhagen (lwl). Das Expertenkomitee „Immaterielles Kulturerbe“ bei der Deutschen UNESCO-Kommission hat die „manuelle Glasfertigung“ gemeinsam mit sechs weiteren Kulturformen als immaterielles Kulturerbe auf nationaler Ebene bewertet. Die Neuaufnahmen gaben die Deutsche UNESCO-Kommission, die Kultusministerkonferenz und die Staatsministerin für Kultur und Medien, Prof. Dr. Monika Grütters, heute (4.12.) in Berlin bekannt. Ein unabhängiges Expertenkomitee folgte der Argumentation der Bewerber, „das implizite Wissen der händischen Glasherstellung durch Praxis, Vernetzung, Dokumentation und Weiterentwicklung für die Zukunft zu bewahren“.

„Die Aufnahme in das bundesweite Verzeichnis ist für die gesamte Glas-Community in Deutschland eine große Anerkennung“, freut sich Dr. Katrin Holthaus, Leiterin des LWL-Industriemuseums Glashütte Gernheim. Das Museum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) hatte gemeinsam mit der Glashütte Lamberts in Waldsassen und dem Glasstudio und Museum Baruther Glashütte die entsprechende Bewerbung bei der UNESCO eingereicht.

Die Glaspraktiker und Historiker aus Bayern, Brandenburg und Nordrhein-Westfalen hatten sich zu einer gemeinschaftlichen länderübergreifenden Bewerbung zusammengeschlossen, um die kulturelle Ausdrucksform der Glasfertigung mit Pfeife und anderen Werkzeugen vor dem Verlust zu bewahren. Glas schließt sich somit an bereits anerkannten 27 Traditionen und Wissensformen an. Mit der Anerkennung ist keine finanzielle oder sonstige Unterstützung verbunden.

Die aktive Überlieferung der manuellen Glasfertigung kann nach Auffassung der Bewerber nun besser betrieben werden. „Die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Veränderungen hatten in der Nachkriegszeit durch Schließung von Fabriken und Automatisierung große Wissensverluste bewirkt. Nun ist es möglich, an vielen Standorten – Manufakturen wie Museen oder Studios - die Lebensfähigkeit der lebendigen Glastradition unter Beweis zu stellen“, erklärt Dr. Georg Goes vom Museum und Glasstudio Baruther Glashütte.

In ihrer Bewerbung hoben die Fachleute insbesondere die arbeitsteilige Fertigungsweise der manuellem Hohl- und Flachglasherstellung am Schmelzofen hervor, die seit mehr als 2000 Jahren mit der Glasmacherpfeife und anderen Werkzeugen aus Metall und Holz betrieben wird. Hans Reiner Meindl von der Glashütte Lamberts Waldsassen betont: „Die manuelle Glasherstellung erfordert eine jahrelange Routine und ein qualitativ hochwertiges Arbeiten, das nur in einem exakt aufeinander abgestimmten Team, ähnlich Tänzerinnen auf der Bühne, möglich ist.“

Maßnahmen zur Erhaltung und Bewahrung des Erbes sieht das Glastrio in der Sicherung der bestehenden Ausbildung zum Glasmacher. Sie plädieren außerdem für die Einrichtung eines Studienganges „Glasgestaltung“ mit umfassenderem Praxisanteil. Wichtig sei auch die Zusammenarbeit zwischen Museen, Designern und Hochschulen, um innovative Anwendungen und Produkte zu entwickeln.

Weitere Informationen unter: Begründung der UNESCO-Kommission


Piraten sagen Dank und gratulieren! Und jetzt: Machen wir was draus!!!

Donnerstag, 13. August 2015

LEGT RIEDEL DAS HANDWERK - LASST DIE HÜTTE LAUFEN!

Freitag der dreizehnte August:

Kundgebung gegen die Schließung der Nachtmann-Glashütte Frauenau durch die Fa. Riedel,

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FÜR einen Verkauf und Weiterbetrieb durch einen Interessenten aus der Hohlglasindustrie.
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Wird Riedel verkaufen?
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Geschäftsführer Kaufmann hat erklärt, einen Verkauf zulassen zu wollen.
Das war im Mai, als Riedel urplötzlich eingefallen war, dass er urplötzlich den gutgehenden Betrieb Frauenau nicht mehr rentabel betreiben könne. Dass er urplötzlich keine Millionen mehr investieren könne, wie drei Wochen zuvor noch versprochen.
Wird Riedel wirklich verkaufen? Wird er konstruktiv verhandeln?
Viel spricht dagegen:
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• Die Art und Weise, in der er - genauso brutal und urplötzlich wie in Spiegelau und Riedlhütte - die Schließung angekündigt und durchgezogen wird.
• Die Art und Weise, in der - genau wie damals - Versprechen gebrochen werden.
• Die Art und Weise, in der der Denkmalschutz als billiger Sündenbock konstruiert wurde, mit dem man kurz zuvor konstruktive Lösungen gefunden hatte.
• All die Erfahrungen mit den Betriebsschließungen der Traditionsglashütten Spiegelau und Riedlhütte: Auch hier war und ist eine wirtschaftliche Logik nicht zu erkennen.
• Riedel hinterlässt Tabula Rasa, verfallende Fabriken, denkmalsgeschützt oder nicht. Passt ein Käufer, der zugleich Marktkonkurrent ist, in dieses Bild? Wird Riedel den Weiterbetrieb jetzt zulassen?

Die Glasindustrie in Ostbayern auslöschen, dieses Ziel soll Georg Riedel einmal selbst furmuliert haben.
Nur das gibt seinem Handeln eine - irrationale und vernichtende - Logik.

Dass Tradition nichts zählt, die für ihn arbeitenden Menschen noch weniger, dass noch nicht einmal das Versprechen eines "sozialverträglichen Sozialplans" gehalten wird (wenn so ein Zerstörungswerk für die Menschen, den Ort und die Region jemals "sozialverträglich" sein könnte!) - all das hat Riedel ausführlich bewiesen.

Piraten hoffen.

Glaserer, kämpft weiter!


Weitere Beiträge

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Freitag, 15. Mai 2015

RIEDEL ZUR VERANTWORTUNG - RETTET DIE GLÄSERNE AU

„Raubtier“ Riedel schlägt wieder zu: Als weitere Glashütte der ostbayerischen Glasregion soll das 2004 vom Konzern Riedel Glas übernommende Werk in Frauenau die Produktion einstellen.

Das Ergebnis der Schließung, die kompromisslos für Januar 2016 angekündigt wurde, wäre:

• 212 Männer und Frauen, samt Familien, verlieren Arbeit und Existenz.

• Der Ort Frauenau, "Gläsernes Herz" der Region, Europas und weltweit, verliert größtenteils seine wirtschaftliche und soziale Lebensgrundlage.

• Die denkmalgeschützte Fabrikanlage Isidor Gistls wird zur Ruine mitten im Ort, zu einem klaffenden Loch des Niedergangs.


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Im Mai 1925 eröffnete Isidor Gistl in Frauenau seine "Modernste Krystallglasfabrik Europas". Sein Erfolgsrezept vereinte soziale Sensibilität für die Glasleute und ihr Können, ein Bewusstsein für Schönheit, Geschmack und Kunst, und die intensive Kenntnis des internationalen Markts.
Seine Fabrikanlage drückt diese Philosophie im Sinne des deutschen Werkbunds baulich und ästhetisch aus.

Seit 1971 werden in der ehemaligen Glasfabrik Gistl Gläser vollautomatisch und mit moderner Technologie produziert.
Seit 1988 werden Nebengebäude der Fabrikanlage für die Internationale Glaskunst-Akademie Bild-Werk Frauenau und für eine aktive Kulturszene genutzt.
Die Verbindung von Glasmachertradition, High Tech und Kunst begründet die Lebensenergie und den weltweiten Ruf von Frauenau und der umliegenden Glasregion.


Riedels Rhetorik und Vorgehensweise folgen dem Muster, nach dem der Konzern ab 2007 die traditionsreichen Glashütten in Spiegelau (seit 1521), Schneegattern in Oberösterreich (seit 1760) und Riedlhütte (seit 1450) geschlossen hat:

o Belegschaft und Regionalpolitik wurden in einem Überraschungscoup vor vollendete Tatsachen gestellt: „Unvermeidbar“ sei die Werksschließung im „preisaggressiven Marktumfeld“.

o Noch kurz zuvor werden millionenschwere Investitionen angekündigt und Standortsicherung versprochen (auch Spiegelau sollte zum "Ferrari" werden...)

o Firmenstandorte (Weiden versus Frauenau) werden gegeneinander ausgespielt wie die staatlichen Zuschüsse aus München, während hinterrücks in Billiglohnländer (Ungarn) "outgesourct" wird.

o Wieder redet der Geschäftsführer von einer „schmerzlichen Entscheidung“, mit der man es sich doch gar nicht leicht gemacht habe. Wieder werden Arbeitnehmer sozialentsorgt. Herr Riedel hält sich fern.

o Wieder schließt Riedel ein Werk, nachdem herausgezogen wurde, was herauszuziehen ist. Profit. Ende ist dann, wenns passt. In Weiden und Amberg wird das einmal nicht anders sein.

Was bleibt von Riedel ist Raubtiergeschichte: Die brutale Zerstörung der Glashüttentradition des Bayerischen Waldes - von lebensfähigen Glaswerken, von Wissen und Können, von weltläufigen Orten und Regionen.

Die „ostbayerische Glaskrise“ war und ist eine Riedel-Krise. Und eine Krise der Politik!

Wer nimmt Riedel nun wirklich in die Verantwortung?

Wer sorgt darum, dass die Kompetenz und Produktivkraft der Glasarbeiter erhalten bleiben - dass in Gistls Glashütte die Öfen weiter brennen?

Wer kann, mit dem Format und der Glaubwürdigkeit eines Isidor Gistl, Zukunft im Glas schaffen?


Links:
http://diepresse.com/home/wirtschaft/international/495627/Raubtier-Riedel-dreht-Glasofen-ab

http://www.pressglas-korrespondenz.de/aktuelles/pdf/pk-2008-3w-sg-riedel-spiegelau.pdf

Die Piratenpresse zur Schließung der Riedlhütte

Downloads:
PNP-10-6-15-Die-glaeserne-Mitte (pdf, 363 KB)

PNP-6-6-15-Fronleichnam-im-Schatten-der-Huettenschliessung (pdf, 214 KB)

Mittwoch, 23. Oktober 2013

Offene Glasmacher-Bühne im Bild-Werk Frauenau

Offene-Buehne-Bild-Werk-Frauenau_Foto-Rudi-WeberWieviele Glasmacher in der Region haben keinen Zugang mehr zu Glasofen und Pfeife, wieviel Wissen und Können geht damit verloren? Das Bild-Werk Frauenau möchte daran mit seinem neuen Studioglasofen etwas ändern und den Austausch zwischen geübten Glasmachern und jungen Neulingen an der Pfeife fördern. Offene-Buehne-Bild-Werk-Frauenau_5_Foto-Rudi-Weber
Nachdem am ersten Tag, am Freitag dem 18.10. das Interesse noch eher zögerlich war, lief am Samstagnachmittag der Ofen heiß! Ehemalige und aktive Glasmacher und Glasmacherinnen kamen ins Heißglasstudio des Bild-Werk Frauenau: Einige nutzten es, um sich ein Bild davon zu machen, wie der Hotshop aussieht und ausgestattet ist, andere stürzten sich gleich voll Elan an die Glasmacherpfeifen. Im konzentrierten Miteinander entstanden Vasen, Schalen und andere gläserne Kostbarkeiten und es wurde der eine oder andere wichtige und nützliche Tipp weitergegeben. Beim Abschied war klar, zur nächsten offenen Bühne sieht man sich wieder!
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Die nächste offene Bühne findet im April 2014 statt.
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(Fotos Rudi Weber/Karin Schrott)

Mittwoch, 8. August 2012

25 Jahre Internationale Sommerakademie Bild-Werk Frauenau - kommt am 12. August!

Das Bild-Werk Frauenau lädt ein - und alle Glasarche-Piraten gratulieren zum 25. Geburtstag und freuen sich aufs Mitfeiern!

Fest

25 Jahre - wer hätte das gedacht damals, als ein kleines Heftchen den ersten Akademiesommer ankündigte. Was klein anfing, hat sich im Laufe der Jahre zur bedeutendsten freien Akademie für Glasgestaltung in Deutschland gemausert.
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Der Verein Bild-Werk Frauenau e.V., Träger der Akademie, wurde 1987 gegründet und im Sommer 1988 startete die erste internationale Sommerakademie in den Werkstätten im Gaswerk und in Tom’s Hall in Frauenau.
Tim Wiederum 25 Jahre zuvor, im August 1962, wurde die Begegnung zwischen Erwin Eisch und Harvey K. Littleton in Frauenau zu einer Initialzündung für die Internationale Studioglasbewegung.
In diesem Sommer 2012 kommen viele Gäste, die Frauenau als Treffpunkt für Glas und Kunst kennen, die die ersten Bild-Werk-Sommer miterlebt haben und die zu 25 kreativen und ereignisreichen Jahren beigetragen haben.
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Um die Atmosphäre und eine Reihe von Attraktionen des Bild-Werk Frauenau mitzuerleben, laden wir Sie ein, am Tag der offenen Tür, das Jubiläum mit uns in Frauenau zu feiern. Am Sonntag, dem 12. August ab 14 Uhr kann man den Festivitäten, Film- und Bildrückblicken und Performances beiwohnen, bei Rundgängen durch die Werkstätten die kreative Stimmung erfahren und bei Kaffee und Kuchen zu interessanten Gesprächen finden...
Hier finden Sie das Jubilaeumsprogramm (pdf, 138 KB):

Freitag, 3. August 2012

50 Jahre Internationale Studioglasbewegung im Bayerischen Wald – wer hat’s gemerkt?

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50 Jahre Internationale Studioglasbewegung. Das ist Erwin Eisch. Das sind Harvey K. Littleton, ein paar Amis. Und noch ein paar Amis, und noch ein paar ausländische Künstler, manchmal sieht man sie heute noch im Sommer, beim Bild-Werk Frauenau. Und sonst?
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50 Jahre Internationale Studioglasbewegung: Das ist auch die Geschichte des Glaslands Bayerischer Wald. Das sind die Sellner, Köhler, Klepsch, Höller und all die, die schon früh das Glas zum Sprechen gebracht haben. Das sind die GraveurInnen, GlasmalerInnen, SchleiferInnen, die Anfang der 1980er Jahre mit magischen Rädern und Pinseln in ihren Werkstätten begannen, mit und auf Glas zu zeichnen, zu erzählen, zu experimentieren, transparente Bilder zaubern. Das sind die Künstlergruppen, allen voran das Atelier Männerhaut, wo sie seit über 20 Jahren alle gläsernen Grenzen überschreiten. Das sind die Glasmacher und Glasmacherinnen, die sich hier und anderswo am Studioglasofen behaupten.

Sie alle haben ihre Netzwerke, ihre Freundschaften – grenzüberschreitend, weltweit – , weil das im Glas immer schon so war. Sie haben, im Bayerischen Wald wie sonst nirgends, ihre Wurzeln in den Glashütten, sie haben zuerst das Glas und die Kunst aus den Hütten geholt und sie dann dorthin zurück getragen (soweit man sie ließ). Sie unterrichten in Frauenau, Zwiesel und weltweit. Sie leben von und mit Glas und ihrer Kunst.
Sie haben die Arche gebaut und segeln noch immer mit ihr weiter.
Viele haben aufgegeben.
Viele machen weiter. Manche fangen gerade erst an, trotz allem.
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50 Jahre Kunst, Bilder, Fantasie, Kreativität, Humor, Kritik, Performances, Projekte, Initiativen, Ideen, Glas, Kultur – unsere Kultur. Hier sind die Chancen, mit denen es weiter gehen könnte im Glas, mit uns.
50 Jahre Vergessene Studioglasbewegung.

Im Glasmuseum Frauenau – das von Glaskünstlern aufgebaut, ausgestattet, inspiriert wurde – wird im Sommer 2012 eine Gebrauchsglasausstellung von vorgestern wiederholt, im Vorraum stehen ein paar Oldtimer, Eisch & Co., sonst nix.

Wir Glas-Piraten sagen: Trotzdem hingehen, denn in der Dauerausstellung, im Rundbauinneren kann man finden, was Künstler aus dem Atelier Männerhaut dem Museumsteam um 2005 von ihrer Internationalen Studioglasbewegung erzählten:
Ich habe nach der Lehre in der Eisch-Hütte noch die Fachschule fertiggemacht. Durch die Ausbildung zum Glasgestalter und auch vom Gefühl her hätte ich nicht mehr zurückkönnen und acht Stunden Akkord arbeiten in einer Hütte. Da war einfach der Reiz zu groß, in die künstlerische Glaswelt einzusteigen.
1990, wie ich fertig geworden bin, war so eine Aufbruchstimmung. Dazu ist auch der Mauerfall noch gekommen, da war einiges los in dieser Zeit. Und da haben wir eben beschlossen, wir machen eine Werkstatt, werden selbstständig.

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Da war die Glasfachschule, ein Ausbildungsbereich, wo alles sprüht vor Kreativität, aber gleichzeitig war da natürlich auch die Tradition. Und dann eine Erscheinung wie der Eisch Erwin, diese Freiheit, diese Provokation – wie der da durchmarschiert ist und das Glas auch einmal ganz anders bearbeitet hat.
Da ist normalerweise sehr viel Disziplin notwendig, und in der Schule war’s auch so: „Das geht nicht, das kann man nicht tun.“ Das hat der Erwin so richtig übergangen, und er hat Erfolg gehabt – da war eine weltweite Resonanz, und das hat schon einiges ausgelöst bei allen von uns.
Und dann waren das ja die Jahre der Alternativkultur, der gesellschaftlichen Auseinandersetzungen. Man wollte selber etwas tun, nicht warten auf irgendwas.

Glasmaler und Künstler, geb. 1957

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In den achtziger Jahren hat es auch schon das Hüttensterben gegeben, und gleichzeitig war das, wie zum Beispiel in der Eisch-Hütte, auch eine erfolgreiche Zeit. Das eben, weil sie dem Zeitgeist entsprochen haben! Auch durch den Erwin und seine massive Erscheinung, sein Gewicht in Amerika.
Gleichzeitig ist es denen, die in der alten Schiene noch gesteckt sind und vielleicht stärker der Tradition verpflichtet gewesen sind, nicht mehr so gut gegangen.
Dann sind zu der Zeit in Frauenau Symposien veranstaltet worden. Und plötzlich hast du die ganze Welt in dem 3000-Seelen-Dorf. Da kommen nicht nur irgendwelche Touristen, sondern die Glaskünstler der Szene. Das ist so, wie wenn du Maler bist, und plötzlich ist der Picasso bei dir im Wohnzimmer oder schläft in der Nachbarschaft. Das war gigantisch, der ganze Flair, diese Verrücktheit! Auf einmal kommen sie daher, haben lange Zöpfe, und natürlich ist da gefeiert worden ohne Ende. Plötzlich war das Studioglas präsent und nicht nur ein Begriff von Amerika, die waren alle da!

Glasmaler, geb. 1966, Glasschleifer, geb. 1957

Glasobjekte von oben nach unten: Atelier Männerhaut, G. Jo. Hruschka, Franz X. Höller, G. Jo Hruschka, Ronald Fischer u. Hubert Stern, Theo Sellner

Die ganze Geschichte im Überblick nachzulesen bei Ines Kohl in der Landshuter Zeitung: Ines-Kohl-Studioglas-50-Jahre (pdf, 363 KB)

Samstag, 21. Juli 2012

Erwin Eisch - Wolken waren schon immer mein letzter Halt. Glas und Bilder.

Erwin-Eisch-Cover Hg. von Katharina Eisch-Angus, Ines Kohl, Karin Schrott. München: Hirmer 2012.

English Version available in GB and US:
Erwin Eisch: Clouds Have Been My Foothold All Aloing. Glass and Paintings. Eds. K. Eisch-Angus, I. Kohl, K. Schrott. Munich: Hirmer Publishers, 2012.

Frisch erschienen und ab sofort im Buchhandel!





Statement von Ines Kohl auf den Buchvorstellungen am 19.7. bei der Alexander-Tutsek-Stiftung, München, und am 21.7. bei der Erwin-und-Gretel-Eisch-Stiftung, Frauenau:
„Technique is cheap“, dieser Ausspruch von Harvey Littleton wurde sein Motto, er warf die Ehrfurcht vor dem Handwerk schlicht und ergreifend über Bord, propagierte das freie Spiel mit den Materialien und schrieb sich mit großen Buchstaben POESIE auf die Fahnen. Und als das Spiel mit dem Glas für ihn ausgereizt war – denn wenn er auch noch einiges mit dem Glas eher nebenher erfand, interessierte ihn nun wieder viel mehr die Malerei – widmete er sich verstärkt der Leinwand und den Farben. Auch hier überschritt er erneut Grenzen, die Grenzen der Ästhetik, des Könnens, der Technik und stürzte sich in immer wieder neue, abenteuerliche Gefilde. Denn nichts reizt ihn mehr, als täglich von neuem auszuprobieren, wie man einen Menschen oder auch zwei auf einem Bild in die Welt setzt – und die Grenzen zwischen ihnen niederreißt. [...]
Was alle hier versammelten Texte über Erwin Eisch auszeichnet: Sie sind geprägt von persönlicher Zuneigung, Freundschaft und Respekt, für einen Menschen und Künstler, dessen Zuwendung zum Gegenüber jeden berührt und dessen Vielseitigkeit immer wieder überrascht.
Das Buch gibt einen Einblick in den nicht leicht zu ergründenden Kosmos Erwin Eisch und in den „Kontinent“ seines Werks (so Joachim Kruse im Vorwort neben Sam Herman). Es zeigt den Wegbereiter der Studioglasbewegung in Deutschland, mit dem Schlüsselwerk des Narziss ( gründlich durchleuchtet von Peter Kobbe und Katharina Eisch-Angus), es zeigt den Zeichner, Grafiker und Maler und den Glasmacher, der das Material Glas begreift als etwas, das Leben beinhaltet (Helmut Ricke und meine Wenigkeit, Herbert Schneidler, Kevin Petrie und Charles Hajdamach haben darüber nachgedacht), und es zeigt den Menschen Erwin Eisch, für den das „in between“, die Kommunikation, der Dialog, das Miteinander, zum Wichtigsten in der Kunst gehört (so Tina Oldknow).

Die PiratenPresse

aus der Gläsernen Arche

Übers Meer im Nirgendwo

schippert die Gläserne Arche. Mit ihr, immer treu, die Piratencrew. Donauobi moldauaufi bloggt die BordRedaktion. Piratensatire und schlimmere Wahrheiten, aus den Wässern zwischen Rachel und Lusen und Kubani.

Wer sind die Piraten, was geschah? Lesen Sie - samt Impressum:

Die Reise der Gläsernen Arche

Glasarchengarten3

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Mit an Bord der Glasarche...

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