Der Abriss Frauenaus
Seit der Sprengung des Oberfrauenauer Neu-Renaissance-Schlosses 1959, der Zerstörung des Dorfes Glaserhäuser und dem regelmäßigen Häuserabbrennen in den Feuerwehrübungen der 1970er Jahre hat das Vernichten des alten Frauenau Tradition. Was nun noch übrig ist, droht einer neuen Welle von Abriss und Verfallen-Lassen zum Opfer zu fallen.
Die Münchner Denkmalpflege hat für die Architektur von Armut und Arbeit, die Arbeiterhäuser, Glashüttengebäude und Nutzbauten, die über lange Jahre in die Landschaft, das Dorf und den Alltag eingewachsen sind, wenig übrig. Zu oft umgenutzt und umgebaut, zu sehr vom Wechsel des Lebens gezeichnet – keine Klassik, kein Barock, kein Mittelalter. Einsprüche der Kreisheimatpflegerin bleiben weithin wirkungslos.
Der „Glasmacherort“ droht nun endgültig sein Gesicht zu verlieren, seine Erinnerungen, seine Geschichte, seine Identität.
Frisch abgerissen: Die alte Mühle
Eines der ältesten Gebäude Frauenaus aus dem 18. Jahrhundert, das bis in die 1960er die Wasserkraft der Flanitz nutzte. Das ortsbildprägende, langestreckte Wohnhaus mit massiven Mauern wurde im Frühjahr verkauft und am heutigen Donnerstag dem Erdboden gleichgemacht. Eine Trockenlegung und Sanierung wurde vom alten und neuen Eigentümer nicht angedacht. Vom alten Unterfrauenau ist nun nicht mehr viel übrig.
Abgerissen 2011/2012...
...wurden der Eibl-Saal, der Hackl-Hof mitten im Angerdorf Dörfl, das Mesnerhaus als letztes (wenn auch eternitverkleidetes) Holzhaus...
Zum Abriss freigegeben: Die Sparkasse
Das Sparkassengebäude, 1900 als Frauenauer Schulhaus gebaut, steht zum Abriss noch in diesem Jahr bereit. Einer der letzten charaktervollen Altbauten mitten am Dorfplatz. Und das nur, um die Sicht auf die neue Bank dahinter freizugeben!
Die Auswirkungen – ästhetisch, ortsplanerisch, historisch – wurde nicht einmal diskutiert. Einstimmig lobte der Gemeinderat die Entfernung einer "Engstelle" für Autos. Mit dem Argument wurden ganze Mittelalterstädte niedergemacht ... damals in den 1960ern. In der Au gehen die Uhren weiterhin rückwärts.
Bedroht: Die Sesselfabrik und viele Arbeiterwohnhäuser
Die markante und weithin sichtbare „Sesselfabrik“ in Oberfrauenau steht leer, den verbliebenen Bewohnern wurde gekündigt. Ähnlich geschieht es mit etlichen der großen Arbeiterwohnhäuser aus den 1920ern. Verfall und Abriss sind vorprogrammiert, solange es keine neuen Nutzer mit Ideen, Engagement, Visionen und (Förder-)Geld gibt.
Bedroht: Der Gistlsaal
Der historische Gistlsaal, das Frauenauer Jugendstil-Kleinod, das Kulturgeschichte geschrieben hat, steht unter Denkmalschutz. Die Gemeinde würde ihn lieber heute als morgen abreißen oder loswerden. Der Hausschwamm-Befall, den die tatsächlichen Experten bestätigen, wird vertuscht. Dennoch könnte die Sanierung noch möglich und finanzierbar sein, im Rahmen der Kulturszene im „Gistl“ könnte der Saal mit neuem Leben gefüllt werden.
Siehe auch: Verfall II
Rausgerissen: Die Pflasterstraße
Die gepflasterte Hauptstraße, die dem Dorf sein Herz und seinen atmosphärischen Zusammenhalt gab, wurde 1981 bereits zu Hälfte geteert. 2008 (!) hat sie die Gemeinde ganz herausgerissen, ohne Not, ohne Mehrkosten der Instandsetzung. (Au – Auuuuuu! stöhnt der Pirat…)
Siehe auch: Kopf Stein Herz Schlag
Und außerdem: Rede zum ersten Teerstraßenfest
Und auch: Verfall I
Die Münchner Denkmalpflege hat für die Architektur von Armut und Arbeit, die Arbeiterhäuser, Glashüttengebäude und Nutzbauten, die über lange Jahre in die Landschaft, das Dorf und den Alltag eingewachsen sind, wenig übrig. Zu oft umgenutzt und umgebaut, zu sehr vom Wechsel des Lebens gezeichnet – keine Klassik, kein Barock, kein Mittelalter. Einsprüche der Kreisheimatpflegerin bleiben weithin wirkungslos.
Der „Glasmacherort“ droht nun endgültig sein Gesicht zu verlieren, seine Erinnerungen, seine Geschichte, seine Identität.
Frisch abgerissen: Die alte Mühle
Eines der ältesten Gebäude Frauenaus aus dem 18. Jahrhundert, das bis in die 1960er die Wasserkraft der Flanitz nutzte. Das ortsbildprägende, langestreckte Wohnhaus mit massiven Mauern wurde im Frühjahr verkauft und am heutigen Donnerstag dem Erdboden gleichgemacht. Eine Trockenlegung und Sanierung wurde vom alten und neuen Eigentümer nicht angedacht. Vom alten Unterfrauenau ist nun nicht mehr viel übrig.
Abgerissen 2011/2012...
...wurden der Eibl-Saal, der Hackl-Hof mitten im Angerdorf Dörfl, das Mesnerhaus als letztes (wenn auch eternitverkleidetes) Holzhaus...
Zum Abriss freigegeben: Die Sparkasse
Das Sparkassengebäude, 1900 als Frauenauer Schulhaus gebaut, steht zum Abriss noch in diesem Jahr bereit. Einer der letzten charaktervollen Altbauten mitten am Dorfplatz. Und das nur, um die Sicht auf die neue Bank dahinter freizugeben!
Die Auswirkungen – ästhetisch, ortsplanerisch, historisch – wurde nicht einmal diskutiert. Einstimmig lobte der Gemeinderat die Entfernung einer "Engstelle" für Autos. Mit dem Argument wurden ganze Mittelalterstädte niedergemacht ... damals in den 1960ern. In der Au gehen die Uhren weiterhin rückwärts.
Bedroht: Die Sesselfabrik und viele Arbeiterwohnhäuser
Die markante und weithin sichtbare „Sesselfabrik“ in Oberfrauenau steht leer, den verbliebenen Bewohnern wurde gekündigt. Ähnlich geschieht es mit etlichen der großen Arbeiterwohnhäuser aus den 1920ern. Verfall und Abriss sind vorprogrammiert, solange es keine neuen Nutzer mit Ideen, Engagement, Visionen und (Förder-)Geld gibt.
Bedroht: Der Gistlsaal
Der historische Gistlsaal, das Frauenauer Jugendstil-Kleinod, das Kulturgeschichte geschrieben hat, steht unter Denkmalschutz. Die Gemeinde würde ihn lieber heute als morgen abreißen oder loswerden. Der Hausschwamm-Befall, den die tatsächlichen Experten bestätigen, wird vertuscht. Dennoch könnte die Sanierung noch möglich und finanzierbar sein, im Rahmen der Kulturszene im „Gistl“ könnte der Saal mit neuem Leben gefüllt werden.
Siehe auch: Verfall II
Rausgerissen: Die Pflasterstraße
Die gepflasterte Hauptstraße, die dem Dorf sein Herz und seinen atmosphärischen Zusammenhalt gab, wurde 1981 bereits zu Hälfte geteert. 2008 (!) hat sie die Gemeinde ganz herausgerissen, ohne Not, ohne Mehrkosten der Instandsetzung. (Au – Auuuuuu! stöhnt der Pirat…)
Siehe auch: Kopf Stein Herz Schlag
Und außerdem: Rede zum ersten Teerstraßenfest
Und auch: Verfall I
Bordredaktion - 2012-08-02 22:13