Samstag, 27. März 2010

Bitte füttern: “Glaskrisen-Hilfe” vom Gartenzwerg zur Autobahn

Piraten staunen:
Endlich hat uns heute unsere Regionalpolitik via “Bayerwald-Bote” (BB) in vorbildlicher interkommunaler Zusammenarbeit über die echt innovative Lösung der “Glas-Krise” aufgeklärt:

  • 10 Minuten bis zur nächsten Autobahn!!
  • Mehr Geld zur Reparatur der Frauenauer Dorfstraßen!!!
  • Gewerbegebiete und Firmenansiedlung sogar über die Gemeindegrenzen, so wie mit “Quelle” in Fürth!!!!
(... wie gehabt, das Glas ist eh passé... PP)

Hatten wir all das nicht schon mal? Zonenrandpolitik vom Feinsten, sagt der Pirat, wie im besten Betonzeitalter! Roaring Seventies, Fortschritt ...rrrrrrRRRespekt!
(Wie oft muss man dazusagen, dass es in Deutschland gar keinen Zusammenhang mehr gibt zwischen Industrieansiedlung und Autobahnnähe? Wie kürzlich noch einmal vom Verkehrsexperten Dr. T. Hofreiter am Beispiel der Stadt Hof nachgewiesen...)

Aber nein, es gibt doch noch das innovative Element in den Autobahnbreitbandköpfen. Die Region fordert nun auch:
  • In 10 Minuten zur Datenautobahn!
(Und weil die Frauenauer inzwischen schon gespannt haben dass sie doch längst Breitband haben und das Dorf trotzdem immer weiter stirbt, fordern sie jetzt sogar eine 16000er Leitung! RRRRRRespekt! Da kommen gleich alle entlassenen Glasmacher mit Vollgas wieder zurück!

Respekt, sagt der Pirat vor soviel betoniertem Traditionsbewusstsein in superschnellem Rückwärtsgang! Und was für ein toller k.o.-Vorwand ist doch die Glaskrise, um schon wieder Millionen Euros im Straßenbau zu verpulvern– anstelle mit einem Bruchteil des Geldes ...
  • gezielt Arbeitsplätze im Glas zu fördern
  • gezielt in das Wissen der Glasmacher zu investieren
  • Glas-Design und -Produktion vor Ort zu entwickeln
  • neue Institutionen für Forschung, Produktentwicklung, Existenzgründung zu unterstützen (entsprechende Ideen aus der Region werden derzeit gerade politisch abgewürgt...)
  • Messeauftritte und neue Vertriebswege für die Glashersteller zu fördern
  • eine gemeinsame Plattform für das Glas im Bayerischen Wald zu schaffen und Zusammenarbeit zu koordinieren
  • neue Glasproduktions-Ideen für die leeren Glashütten und die Gloserer in Spiegelau und Riedlhütte auszuloten
  • die geschlossenen Frachtbahnhöfe entlang der Gläsernen Waldbahn wiederzueröffnen - wenn es denn tatsächlich mal ein Transportproblem für alte und neue Industrieprodukte gibt
  • innovative Ansätze zu diskutieren, wie wieder schönes Glas im Bayerischen Wald gemacht und in der Welt verkauft werden kann - mit unseren Glasmachern, Glaskünstlern, Glastechnikern!
(vgl. dazu Fuer-einen-Glaspakt-mit-dem-Glas (pdf, 25 KB))

Piraten fordern: Kein Geld für provinzielle Zonenrand-Autopolitik – sondern ehrliche Unterstützung von kreativen Glas-Ideen für die Region!

Aber, sagt der echt innovative High-Speed-Politiker: Das stimmt doch gar nicht, dass das Glas gar nicht vorkommt im großen Krisenmanagement. Man höre:
“Vom Gläsernen Garten bis zum Tourismus – so könnte eine touristische Vermarktungsstrategie heißen. Frauenau will mit den gläsernen Gärten Touristen locken (“Das kann vom Gartenzwerg bis zum Kunstwerk alles sein”). Glasarchengarten2Mit der Waldbahn (Gläserner Zug) (vgl. Verfall 1) geht es im Stundentakt nach Spiegelau zum FH-Standort. Vom Glas der Zukunft geht es mit der Bockerl-Bahn nach Riedlhütte ins nostalgische Glashüttendorf. Dort gibt es Glashandwerkskünste zu sehen, die aber auch mit modernen Medien vermittelt werden sollen.”
Der Pirat reibt sich die Augen: Ist in Riedlhütte nicht gerade eines der modernsten Kelchglaswerke in Europa plattgemacht worden, haben nicht gerade über 200 teils hochspezialisierte Glasarbeiter und -arbeiterinnen ihre Existenz verloren? Nostalgisches Glashüttendorf? Darf man die kuscheligen Vorführ-Glashandwerker dann auch füttern? Statt Hartz IV? Makaber, makaber!

Lesen Sie, was Resi aus der gefeierten Piraten-Theatergruppe aus dem Gasthaus Gistl dazu sagt (derzeit auf Tournee mit der Bühnenschau “Glasscherbenhaufen”):
Resi: "Ich bin jetzt eine Ein-Eurojoblerin in der Hütten, Markerl umbicken, die unsern sind ja schon schöna wie die mit den haklerten Schriftzeichen oben. Der Meine ist arbeitslos, erst sind alle Hütten verriedelt worden und dann verriegelt. Keine Hütten gibt’s nimmer, aber dafür gibt’s in einem jeden Wirtshaus jetzt eine Galsmacherbrotzeit und ein Glasmacherschnitzel, da fahren dann unsere Gäste direkt vom Glashotel mitten auf der Glasstraße vorbei an denen Kristallwelten und denen Glasoasen und hinein in das Glascafé zu einer zünftigen Glasmachertorten und auf d’Nacht gibt’s einen Glashüttenabend mit Glaskönigin und Glasmusik, wo man einen Gutschein gewinnen kann über drei Glasauro für eine Schauglashüttenbesichtigung am Glasstraßenfest. Und dann gibt’s die Gläsernen Gärten mit dene hohlgschnürlten Radieserl – und im Gläsernen Wald können wir spazieren gehen, der ist so schön, sagen’s in denen Prospekten, da braucht’s einen anderen eh nimmer. Das Netzwerk Glas ist so dicht, dass du dich fast verwickelst drin, das Gläserne Herz hat schon ein erhöhtes Infarktrisiko wegen dem Wachstumsbeschleunigungsgesetz, das dapumpt’s nicht mehr…"
Und wer’s nicht glaubt lese das Original im BB 27.3.2010: BB-Glas-Krisen-Hilfe (pdf, 1,114 KB)

Die PiratenPresse

aus der Gläsernen Arche

Übers Meer im Nirgendwo

schippert die Gläserne Arche. Mit ihr, immer treu, die Piratencrew. Donauobi moldauaufi bloggt die BordRedaktion. Piratensatire und schlimmere Wahrheiten, aus den Wässern zwischen Rachel und Lusen und Kubani.

Wer sind die Piraten, was geschah? Lesen Sie - samt Impressum:

Die Reise der Gläsernen Arche

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