Abriss in Frauenau: Nun war's die Sesselfabrik
Ein Landschaftsbild, fotografiert von einem Piraten aus Oberfrauenau. Dort stand bis zum 29. September die alte Sesselfabrik, von dort grüßte sie übers Land.
Von dort hätte sie auch diesen Winter und viele weitere Winter und Sommer herunterschauen können. Renoviert, mit schönen Wohnungen, in denen Menschen an einem wunderbaren Ort leben.
Die Geschichte Frauenaus ging durch die Sesselfabrik: Sie war eine außergewöhnliche Manufaktur, Gefangenenlager, Fremdarbeiterunterkunft und HJ-Stützpunkt, schließlich Flüchtlingszuflucht. Sie war ein Ort des Konflikts und des Schutzes.
Vor allem aber war sie Aufwachsen und Zuhause, Zusammenleben und -arbeiten. Sie war so viele Geschichten, die nun traurig wieder erzählt werden. Sie war Gemeinschaft, Arbeiterkultur, Identität, ein Stück Frauenau. Lesen Sie über die PNP-Sesselfabrik-2-10-15 (pdf, 350 KB):
Die Sesselfabrik war verbaut, sagt die Denkmalspflege, sie war genutzt, beladen mit Geschichte. Kein Original von Anno Dazumal, kein unberührtes Mittelalter. Nicht denkmalwürdig. Den Schutz, den die Sesselfabrik so vielen geboten hat, wollte ihr die Denkmalspflege so wenig geben wie ihr Eigentümer. Dass an so einem Ort ganz einfach weiter Menschen leben könnten, ist nicht förderwürdig für Bayerns Traditionspflege, "nicht wirtschaftlich" für den Eigentümer.
So geht das nun seit Jahren. Wie vor unseren Augen die Glaskultur stirbt, so systematisch kommen in Frauenau und im Bayerischen Wald ihre gebauten Zeugen unter den Bagger.
Kulturerbe ist Wert und Zukunft!
Piraten rufen auf: Lasst uns dokumentieren, was noch lebt und bedroht ist, lasst uns an das Zerstörte erinnern. Wer kann Informationen, Hinweise, Zeit einbringen? Wer kann mithelfen zu dokumentieren, eine Webseite zu bauen? Aufrufen, die Zerstörung zu beenden, Nutzungskonzepte finden, Bewusstsein schaffen?
Dann meldet euch bitte bei den Piraten der Gläsernen Arche: piraten[at]glasarche.eu
So spekuliert der Pirat:
Hab ich mich gefragt, ist die Sesselfabrik weg, warum? Dann hab ich mich erinnert: Die wollen doch da herum den CenterParc bauen, mit Palmenlandschaft und Südsee und Wellness und einem großen Zaun herum, damit die ganzen arbeitslosen Glaser da einen Job kriegen, einen geringfügigen zum Palmen polieren, so dass sie dann viel Zeit haben ihre Geschichterln zu erzählen! Hat doch alles seinen Sinn.
Von dort hätte sie auch diesen Winter und viele weitere Winter und Sommer herunterschauen können. Renoviert, mit schönen Wohnungen, in denen Menschen an einem wunderbaren Ort leben.
Die Geschichte Frauenaus ging durch die Sesselfabrik: Sie war eine außergewöhnliche Manufaktur, Gefangenenlager, Fremdarbeiterunterkunft und HJ-Stützpunkt, schließlich Flüchtlingszuflucht. Sie war ein Ort des Konflikts und des Schutzes.
Vor allem aber war sie Aufwachsen und Zuhause, Zusammenleben und -arbeiten. Sie war so viele Geschichten, die nun traurig wieder erzählt werden. Sie war Gemeinschaft, Arbeiterkultur, Identität, ein Stück Frauenau. Lesen Sie über die PNP-Sesselfabrik-2-10-15 (pdf, 350 KB):
Die Sesselfabrik war verbaut, sagt die Denkmalspflege, sie war genutzt, beladen mit Geschichte. Kein Original von Anno Dazumal, kein unberührtes Mittelalter. Nicht denkmalwürdig. Den Schutz, den die Sesselfabrik so vielen geboten hat, wollte ihr die Denkmalspflege so wenig geben wie ihr Eigentümer. Dass an so einem Ort ganz einfach weiter Menschen leben könnten, ist nicht förderwürdig für Bayerns Traditionspflege, "nicht wirtschaftlich" für den Eigentümer.
So geht das nun seit Jahren. Wie vor unseren Augen die Glaskultur stirbt, so systematisch kommen in Frauenau und im Bayerischen Wald ihre gebauten Zeugen unter den Bagger.
Kulturerbe ist Wert und Zukunft!
Piraten rufen auf: Lasst uns dokumentieren, was noch lebt und bedroht ist, lasst uns an das Zerstörte erinnern. Wer kann Informationen, Hinweise, Zeit einbringen? Wer kann mithelfen zu dokumentieren, eine Webseite zu bauen? Aufrufen, die Zerstörung zu beenden, Nutzungskonzepte finden, Bewusstsein schaffen?
Dann meldet euch bitte bei den Piraten der Gläsernen Arche: piraten[at]glasarche.eu
So spekuliert der Pirat:
Hab ich mich gefragt, ist die Sesselfabrik weg, warum? Dann hab ich mich erinnert: Die wollen doch da herum den CenterParc bauen, mit Palmenlandschaft und Südsee und Wellness und einem großen Zaun herum, damit die ganzen arbeitslosen Glaser da einen Job kriegen, einen geringfügigen zum Palmen polieren, so dass sie dann viel Zeit haben ihre Geschichterln zu erzählen! Hat doch alles seinen Sinn.
Bordredaktion - 2015-10-15 12:57